Bergfriedstumpf, Foto: Friedrich (2008)
Zum hochmittelalterlichen Baubestand der immer wieder durch Baumaßnahmen den Bedürfnissen einer sich wandelnden Zeit angepassten Burganlage gehörte der runde Bergfried (rd. 9,30 Meter Durchmesser, Mauerstärke 3 bzw. 3,25 Meter), der den Zugang zur Oberburg sicherte. Er ist in seinen Fundamenten freigelegt und teilweise wieder aufgemauert worden.
Hingegen ist der an der Westseite gelegene viergeschossige Wohnbau ("Palas") nach neueren archäologischen Datierungsansätzen jedoch kaum vor dem 16. Jahrhundert entstanden. Seine bis zum zweiten Obergeschoss hoch erhaltene äußere Wand dominiert bis heute die Silhouette der Oberburg. An der Nordwestecke des Palas schließt der viereckige Pulverturm mit fünf Geschossen an. Beide Bauten zeichnen sich durch über Rundbogenfriesen leicht vorkragende Obergeschosse aus. An der Innenseite des Pulverturms finden sich noch Putzreste.

Fotos: Friedrich (2008)
Von einem zweiten, gotischen Wohngebäude an der Ostseite des Oberburgareals ist nur der Rest eines zweischiffigen, kreuzgratgewölbten Kellers über drei Pfeilern erhalten. Aufgrund seiner Dimension und der historischen Quellen wird es als Saalbau interpretiert. Von ihm aus konnte die in einem nördlich gelegenen Anbau befindliche Burgkapelle betreten werden. Die Errichtung von Saalbau und Kapelle ist nach 1238 oder noch zu Beginn des 14. Jahrhunderts anzusetzen und womöglich auf Ausbaumaßnahmen unter Graf Simon II. zurückzuführen. Die Lage des Wohnbaus der hochmittelalterlichen Gründungsanlage bleibt durch die spätmittelalterlichen Veränderungen auf der Oberburg unklar.

Rundturm, Foto: Friedrich (2008)
An der Südseite der Oberburg erheben sich Züge der Ringmauer mit schmalem Rundturm, die ebenfalls z. T. wieder aufgemauert wurden. Von einer Wehrmauer im Norden der Oberburg zeugten lediglich Felsabstufungen, anhand derer man den ursprünglichen Mauerverlauf durch Aufmauern anzudeuten versuchte. An der Südostseite befindet sich ferner eine Zwingeranlage, deren Zugang in dem verfüllten Halsgraben angelegt wurde. Die Sohle des vor dem Felssockel der Oberburg gelegenen Grabens konnte vier Meter unter dem heutigen Niveau der Unterburg nachgewiesen werden.
Ebenfalls im Spätmittelalter scheint die mit einer eigenen Ringmauer ausgestattete Unterburg ausgebaut worden zu sein. Im nordwestlichen Bereich wurde hier im Zuge von archäologischen Untersuchungen 1994/95 ein Pfortenturm mit den Grundrissmaßen 7,4 Meter x 6 Meter freigelegt.
Die Errichtung eines Besucher- und Informationszentrums führte im Winter 2005/06 zu weiteren Grabungen im Randbereich der Unterburg. Dabei deckte man eine Holzbauphase auf, die durch mehrere Steinbauphasen abgelöst wurde.
Im Zuge der 1993 erfolgten Einrichtung einer Burgbühne kam es sowohl zu massiven Eingriffen in den historischen Baubestand der Oberburg als auch in den archäologischen Quellenbestand der Unterburg.

Fotos: Friedrich (2008)