Das Besichtigungsprogramm umfasst neben den Fürstlichen Salons auch die
Schlosskapelle, die als ein
mustergültiges Beispiel neugotischer Raumgestaltung im Sakralbereich zu gelten hat. 2006 wurde die umfangreiche Restaurierung der Schlosskapelle vollendet. Bereits das spätmittelalterliche Burghaus verfügte über eine Kapelle, die sich an der Südwestecke des Kapellentrakts befand. 1761 wurde ein Nachfolgebau mit dem Patrozinium der Heiligen Barbara eingerichtet. In diese Kapelle, die auch der Gemeinde von Sayn zugänglich war, brachte die letzte Äbtissin des 1803 aufgelösten Klosters Altenberg bei Wetzlar das
kostbare Armreliquiar der Heiligen Elisabeth von Thüringen, das 1848 Graf Boos-Waldeck der Fürstin Leonilla von Sayn-Wittgenstein zum Geschenk machte. Zur Aufbewahrung der kostbaren Reliquie entstand 1861-1863 der Kapellenneubau, der nach dem
Vorbild der Sainte Chapelle in Paris als Doppelkapelle mit zwei übereinander liegenden Andachtsräumen errichtet wurde. Im Untergeschoss des Sakralbaus befindet sich die Grablege der fürstlichen Familie.