Die Oberburg erlangte in der
ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine erhebliche Bedeutung durch das in der dortigen
Matthiaskapelle aufbewahrte Kopfreliquiar des Apostels Matthias. Es war vermutlich durch Heinrich I. von Isenburg-Kobern, der von 1217-21 als Kreuzfahrer das Heilige Land bereiste, bedingt, dass dies ins Rheinland kam.
Nach dem Erlöschen des Hauses Isenburg-Kobern im Mannesstamm veräußerten die Erben Ober- und Niederburg
1347 an den Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg. Kobern wurde Sitz eines eigenen kurtrierischen Amtes, das später dem Amt Polch einverleibt wurde. Spätestens 1354 gelangte auch die Matthias-Reliquie in den Besitz des Erzstifts Trier. Von der Koberner Oberburg wurde sie zwischen 1362 und 1381 auf die kurtrierische Burg
Ehrenbreitstein verbracht und bildete 1430 einen
Bestandteil des Trierer Domschatzes.
Die Oberburg wurde - wie auch die
Niederburg - im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges
1688/89 zerstört.
Burgruine und Matthiaskapelle gelangten
1819 in den Besitz des preußischen Staates, seit
1948 befinden sie sich im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz.