Grundriss

Grundriss Schloss von der Leyen vor dem Bau der Bundesstraße, aus:  KD Mayen (1943)

Schloss von der Leyen
Zum ältesten Baubestand der Hauptburg zählt, neben der Ringmauer, der schmale runde Bergfried, der in den Südflügel eingestellt ist und in nachmittelalterlicher Zeit als Treppenturm diente. Er wurde im 15. Jahrhundert erhöht und erhielt einen auf Dreipassfries aufsitzenden Zinnenkranz. Etwa zur gleichen Zeit wie die Aufstockung des Hauptturmes entstand an der Nordseite der Hauptburg über rechteckigem Grundriss der zweigeschossige spätmittelalterliche Wohnbau mit vier, über Dreipasskonsolen vorkragenden polygonalen Ecktürmchen, die rekonstruiert wurden. Zur Ausbauphase Mitte des 16. Jahrhunderts unter dem Trierer Kurfürsten Johann VI. (1556-67) gehört der zweigeschossige "Neue Bau". Der "Neue Bau" wird an der moselseitigen Südostecke durch einen Rundturm flankiert. An der Südwestecke der Hauptburg befindet sich ein weiterer Rundturm mit Schlüsselloch- und Maulscharten.
Die Hauptbauteile der weitläufigen, mit drei schießschartenbewehrten Rundtürmen versehenen Vorburg gehören ebenfalls dem 15. Jahrhundert an.

Schloss von der Leyen, 1840, aus: Momentaufnahmen
Mitte des 18. Jahrhunderts stürzte ein am Nothbach gelegener Turm ein, der das Familienarchiv der von der Leyen beherbergte.
Die 1876 quer durch die zweiteilige Burg geführte Eisenbahntrasse hatte die Niederlegung eines Turmes der Vorburg und die Verlegung der Kirche zur Folge. Beide Burgteile wurden voneinander getrennt.
Im Mündungswinkel von Nothbach und Mosel befand sich ursprünglich eine Bastion, die ebenfalls im 19. Jahrhundert niedergelegt wurde.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte eine umfassende Restaurierung der baulich vernachlässigten Burg.

Seit 1971 "durchschneidet" die Bundesstraße den spätmittelalterlichen Wohnbau im Norden und den Renaissanceflügel im Süden der Hauptburg eine deutschlandweit wohl einzigartige Verstümmelung eines Baudenkmales.