Wohnturm, Fotos: Friedhoff (2008)

Das zweite Obergeschoss, das beim Bau des Krüppelwalmdaches zu Beginn des 19. Jahrhunderts teilweise abgetragen wurde, beherbergte vermutlich Schlafräume. In der Ostwand blieb eine Abortnische mit Schacht erhalten. Den oberen Abschluss des dreigeschossigen Turmhauses bildete nach einschlägigen Rekonstruktionsversuchen ein vorkragendes hölzernes Wehrganggeschoss mit Walmdach.
Zum hochmittelalterlichen Kernbestand der Anlage zählt auch der zwingerartige Hof, der dem Wohnturm westlich vorgelagert ist.
Desweiteren ist der spätgotische Torbau mit steilem Walmdach dem mittelalterlichen Baubestand zuzuordnen. Sein Mauerwerk zeigt Steinmetzzeichen, die auch an der Stadtbefestigung von Monreal wieder begegnen. Auf weitere Befestigungselemente weisen geringe Reste von zwei Rundtürmen an der Südwest- und an der Südostecke sowie die Reste eines sechs Meter breiten Wallgrabens an der Nordseite hin.
Bei der bauhistorischen Untersuchung und einer Ausgrabung im Jahre 2000 stieß man an der Westseite des Wohnturms auf Reste der originalen Feldsteinpflasterung, die sich ca. 50 cm unter der heutigen Grasnarbe befanden, sowie Reste der Zwingermauer des 5,5 m tiefen Torzwingers. Im Bereich der Vorburg blieben ein spätgotischer Torbau sowie geringe Reste zweier Rundtürme erhalten.

Grundriss

Lageplan Burghaus, aus Stanzl, Geisbuschhof 2001