Grundriss

Grundriss, aus: Herchenröder, 1965
Der noch erhaltene Treppenturm ist vor 1506, dem Jahr seiner ersten Erwähnung, errichtet worden.
1626/27 erfolgte der Anbau des Erkers im zweiten Obergeschoss, 1709 erhöhte man den älteren Turm und versah ihn mit einer welschen Haube mit Laterne.
Während sein Untergeschoss separat zugänglich ist, sind die Obergeschosse über einen Treppenturm miteinander verbunden. Das erste Obergeschoss des Turmes ist in drei kreuzgratgewölbte Räume unterteilt. Während die beiden unteren Geschosse nur schmale, rechteckige Fensteröffnungen aufweisen, sind die oberen Geschosse mit gekuppelten Rechteckfenstern ausgestattet. Das oberste, erst spät aufgeführte Stockwerk weist insgesamt 8 quadratische Fenster auf. 
Westlich schloss sich ein Wirtschaftshof an, wobei unklar ist, ob er vorburgartig befestigt war.  
Südwestlich des spätmittelalterlichen Wohnturmes erhebt sich das barocke Schloss, das um 1680 errichtet wurde und das die Wohnturmanlage als Wohnsitz der Adelsfamilie ablöste. Es handelt sich um eine zweiflügelige Anlage mit drei Geschossen und Walmdächern. Die beiden polygonalen Ecktürme an seiner Südseite sind bauliche Zutaten des beginnenden 20. Jahrhunderts und gehören nicht dem barocken Baubestand an. Der Zugang zum Hof erfolgt durch ein prächtiges Tor mit Pilastern und Wappen (1684). Im Inneren befinden sich im Südflügel der Speisesaal mit Stuckdecke, Marmorkamin und Ledertapeten sowie im Westflügel die Schlosskapelle mit einem Altar aus dem 17. Jahrhundert und einem Vesperbild des 16. Jahrhunderts.

Fotos: Friedrich (2008)

An den Schlossbau schließen sich zweigeschossige Wirtschaftstrakte an.  
1650 entstand in unmittelbarer Nachbarschaft des Wohnturms eine barocke Gartenanlage mit einem nördlich gelegenen Kavaliershaus mit geschweiftem Mansarddach, das seinerseits 1711 erweitert und 1714 mit Stuckaturen von Carlo Maria Pozzi versehen wurde. 

Foto links: Friedhoff (2006), Foto rechs: Friedrich (2008)
Nach der Übernahme des Schlosses durch die Nassauische Sparkasse Ende des 20. Jahrhunderts erfolgte eine grundlegende Sanierung des Anwesens.