Blideneck

Die Belagerungsanlage "Blideneck" wurde anlässlich der Belagerung von Rheinberg 1279/80 durch Truppen des Erzstifts Mainz angelegt, um den  nördlich von Rheinberg gelegenen Berggrat - den einzigen befahrbaren Zugang zur Burg - abzuriegeln.

Lageplan Blideneck
Zugleich lag die Belagerungsanlage ca. 475 m von Rheinberg entfernt und 74 m höher als diese. Damit liegt sie durchaus noch im Rahmen der maximalen Reichweite von Bliden. Da der Name Blideneck (Blydenegke) alt ist und bereits 1374 im Rheinberger Burgfrieden vorkommt, dürfte er wohl auf den Standort einer solchen Schleudermaschine hinweisen.
Nach der Eroberung im Jahr 1280 wollte das Erzstift die Burg anscheinend erhalten und gewann am 23.7.1280 Graf Adolf von Nassau sowie am 13.8.1280 Emmerich von Heppenheft als Burgmannen. Da die Burg später in Quellen nicht mehr auftaucht, war der Planung wohl kein Erfolg beschieden. Vielleicht vorhandene Bauten dürften bald abgegangen sein.
Ein aus dem Felsen geschlagener, leicht bogenförmiger Halsgraben sicherte die Anlage nach Norden ab. Eine südlich des Grabens aufragende Felskuppe wurde durch Abarbeitung und Stützmauerwerk zu einem vieleckig-ovalen Plateau verändert. Es ist anzunehmen, dass die Bebauung weitgehend oder ausschließlich aus Holz errichtet worden war.
Zur Burg Rheinberg soll ebenfalls ein (heute nicht mehr erkennbarer) Graben vorhanden gewesen sein.

Fotos der Anlage (Friedrich 2009)