Der Mäuseturm wird heute als Eingang zum oberen Mittelrheintal bezeichnet. Vor allem zur Zeit der Burgenromantik wurde er, malerisch im Rhein liegend, mit vielen Sagen in Verbindung gebracht. Nach einer Legende ließ ihn der Mainzer Erzbischof Hatto II. im 10. Jahrhundert erbauen. Damals soll der hartherzige Bischof, als eine Hungersnot im Land herrschte, den Armen Hilfe aus seinen gefüllten Kornkammern verwehrt haben. Als sie weiterbettelten, soll er sie in eine Scheune gesperrt haben, die daraufhin von seinen Schergen angezündet worden sei. Die Schreie der Sterbenden soll er höhnisch mit den Worten „Hört ihr die Kornmäuslein unten pfeifen?“ kommentiert haben. In diesem Moment kamen der Sage nach tausende Mäuse aus allen Ecken gekrochen und wimmelten über den Tisch und durch die Gemächer des Bischofs. Die Masse der Nagetiere habe die Bediensteten in die Flucht geschlagen, und Hatto soll mit einem Schiff den Rhein hinab zur Insel gefahren sein, wo er sich sicher wähnte. Doch als er sich dort eingeschlossen hatte, sei er von den Mäusen bei lebendigem Leibe aufgefressen worden. (Quelle: wikipedia, Binger Mäuseturm). |
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Wer den Bau des so genannten Mäuseturms initiierte und wann dieser errichtet wurde ist nicht nachzuweisen und kann nur vermutet werden. Um eine Fabel handelt es sich bei der sagenumwobenen Errichtung durch Erzbischof Hatto II. (968-970). Stattdessen ist der Mainzer Erzbischof als Bauherr anzunehmen. Da der Mäuseturm inmitten des Rheins, am so genannten "Binger Loch", auf einer Felsinsel steht, erscheint eine Funktion als "Kontrollstation" an dem hier gefährlichen Engpass plausibel. In Verbindung mit der Burg Klopp in Bingen und der Burg Ehrenfels am gegenüberliegenden rechtsrheinischen Hang war der Mäuseturm Teil eines wehrbaulichen Ensembles, vermutlich um den Mainzer Erzbischöfen Zolleinnahmen zu sichern. Dass der Mäuseturm tatsächlich ein Zollturm war, lässt sich nicht belegen. Die Tatsache, dass die starke Strömung ein Anlegen der Schiffe an dieser Stelle des Rheins nahezu unmöglich macht, lässt eine Errichtung als Wartturm wahrscheinlicher werden.
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In seiner heutigen Erscheinung handelt es sich beim Mäuseturm um einen neogotischen viergeschossigen Putzbau aus Bruchsteinen, der in seinem Kern wohl in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zu datieren ist. Der Turm hat einen quadratischen Grundriss und schließt oben mit einer Aussichtsplattform ab, die mit vier Ecktürmen und einem auskragenden Zinnenkranz versehen ist. Die Mauerstärke beträgt zwischen 1,9 Meter und 2,8 Meter.
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Öffnungszeiten: |
Die Insel mit dem Mäuseturm ist nicht zugänglich, Besichtigung von außen nur von den Ufern aus möglich. |
weitere Informationen:
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