Im Zuge der sogenannten "Eltzer Fehde" ließ der Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg wohl bereits 1332 eine zunächst ausschließlich militärischen Gesichtspunkten dienende Burganlage errichten, die Rauschenburg, die unter Verwendung des Namens des Erbauers auch 'Baldenruise' genannt wird. Die ebenso hoch wie einsam über dem Ehrbachtal gelegene Befestigung richtete sich gleich gegen drei umliegende Kontrahenten, nämlich die Burgen der
Herren von Schöneck, Waldeck und Ehrenburg, die sich mit den Herren von Eltz gegen Balduin verbündet hatten. Dennoch kann man nicht von einer echten Belagerungsburg sprechen, da sie nicht in unmittelbarer Nähe zu einer der genannten Burgen liegt. Viel passender ist schon der Begriff einer
Gegenburg, wenngleich Rauschenburg sich nicht eindeutig gegen eine der drei genannten Burgen richtet. Vielmehr liegt sie ziemlich genau im Mittelpunkt dieser drei Burganlagen (Luftlinie zur nordöstlichen
Schöneck ca. 2,3 km, zur nordwestlichen
Ehrenburg ca. 3,7 km und zur südwestlichen
Waldeck ca. 5 km). Offenbar ließ Balduin seine Truppen in dieser strategischen Lage auf einem entsprechend geschützten Sporn eine Befestigung errichten, um hier einen sicheren, zentral gelegenen Stützpunkt für seine Truppen zu schaffen. Zugleich konnten seine Truppen von dort aus alle drei gegnerischen Anlagen gleichermaßen bedrohen, möglicherweise um zu verhindern, dass sie den auf der linken Moselseite gelegenen Eltzern, deren Burg Balduin zeitgleich belagerte (vgl.
Trutzeltz), als Entsatz zu Hilfe kommen konnten, da sie befürchten mussten, dass ihre dann von Soldaten entblößten Burgen von Balduins Truppen überrumpelt werden konnten. Zudem konnte durch die auf der Rauschenburg stationierten Truppen des Erzbischofs die Kommunikation zwischen seinen Gegnern gestört werden.