Die Baugeschichte bedarf eigentlich einer aktuellen Analyse der Bausubstanz, so dass die bisherigen Überlegungen mehr oder weniger spekulativ sind. Es ist denkbar, dass eine frühe Burg der Rheingrafen zunächst nur aus einem Wohnturm anstelle des späteren Turmes bestanden haben könnte.
Bei den heutigen Resten handelt es sich um eine
lang gestreckte, etwa in Nord-Südrichtung verlaufende Burganlage, die aus mehreren Baukomplexen besteht.
Im Südteil erhebt sich auf einem Felsen die
zentrale Kernburg. Auf der höchsten Stelle des Felsens steht der
bergfriedartige Hauptturm mit trapeziodem Grundriss. Ein Kamin und Sitznischen im ersten Obergeschoss belegen eine Wohnfunktion, die beengten Verhältnisse (Grundfläche außen 6,05 x 7,0 x 7,35 Meter, Mauerstärke 2,15 Meter) sind zum dauerhaften Wohnen eher ungeeignet. Vielmehr dürfte der Turm zu den nicht seltenen
Bergfrieden mit Wohneinrichtungen gehören.
Der Zugang befand sich wohl im ersten Obergeschoss, die spitzbogige Öffnung im Erdgeschoss wurde erst 1907 eingebrochen. Der
dreigeschossige, noch 12,50 Meter hohe Turm wurde von einer mit Zinnen versehen Wehrplattform abgeschlossen. Das kleine Felsplateau um den Turm war ummauert. Dieser auf dem höchsten Punkt gelegene Kernburgbereich dürfte auch die erste Burganlage getragen haben, deren Aussehen unbekannt ist. Überhaupt ist ohne genauere Bauuntersuchung nicht zu klären, ob sich Baureste aus der Zeit vor der Belagerung 1279 erhalten haben, was von den meisten Autoren bezweifelt wird. Immerhin stoßen mehrere Bauteile mit Fuge an den Turmsockel an, er zählt - zumindest im unteren Bereich – somit relativchronologisch zu den ältesten erhaltenen Bauteilen.