Unter den Besitzungen des Mainzer Domkapitels, die durch Erzbischof Werner seit 1259 erworben wurden, nennt eine Urkunde vom 25.12.1274 auch eine neu erbaute Burg in der Nähe der
Burg Scharfenstein („edificavit novum castrum apud scharpenstein“). Somit spricht vieles dafür, dass die Burg damals vom Erzstift neu angelegt und auch vergeben wurde.
Mit Ausnahme der Nennung als Neues Haus („
Nuwenhus“) zwischen 1259 und 1291/92 ist nichts über die Baugeschichte der Burg bekannt. Ob es sich nach Rosers Meinung ursprünglich um eine Burg der Rheingrafen handelte und ob ein in Geisenheim begüterter genannter Eberhard von Nicastel um 1225 mit der Burg in Verbindung zu bringen ist, ist sehr fraglich.
Ein zu Füßen der Burg neu gegründetes Kloster wurde 1322 wegen Gefährdungen, die von den Scharfensteinern ausgingen, wieder verlegt. Wäre Burg Neuhaus damals noch ausreichend besetzt gewesen, wäre das wohl zu verhindern gewesen, so dass sie vermutlich zu dieser Zeit bereits verlassen war.