Die Burgruine Schwarzenstein nordwestlich oberhalb des Ortes Johannisberg gehört zur Gruppe der im 19. Jahrhundert entstandenen Kunstruinen, die keine mittelalterlichen Baureste aufweisen, sondern ihre Entstehung der "Mittelalter-Begeisterung" der Romantik bzw. des Historismus verdanken.
Weitere Kunstruinen befinden sich in
Reichardshausen (Oestrich-Winkel),
Niederwald (Ruine Rossel) sowie im Schlosspark von Wiesbaden-Biebrich (Moosburg). Die künstliche Ruine Schwarzenstein entstand
1874 als Garten- bzw. Sommerhaus der Familie von Mumm auf einem eigenen Weinbergterrain. Am 31. März 1873 gelang es der Familie Jakob Mumm ihren alten klevischen Adel in Preußen erneuern zu lassen und somit ein Adelsprädikat (Mumm von Schwarzenstein) zu führen. Die Adelserneuerung galt auch für die Familie des dänischen Generalkonsuls Hermann Mumm, des Bauherrn der Kunstruine Schwarzenstein. 1957 ging das Anwesen mit dem dazugehörenden Weingut an R. A. Oetker über. Er ließ die Ruine zu einer Gaststätte umbauen. 1977 erwarben Georg und Magdalena Stark die Ruine Schwarzenstein, die 1986 noch ein Hotel erhält.