Wie in Dexheim, so gehören auch die Schlossreste in Lörzweiler zu jenen Anlagen, die bislang weder bau- noch besitzgeschichtlich eingehend untersucht wurden.
Ein sich nach dem Ort benennendes Adelsgeschlecht von Lörzweiler (Lorcewilre) ist bereits für das
13. Jahrhundert nachweisbar.
Ab dem
15. Jahrhundert verfügten ferner die Hundt von Saulheim über Güter und Rechte in dem Dorf Lörzweiler. Ob sie als Bauherren des Schlosses anzusprechen sind, lässt sich nach bisherigem Kenntnisstand nicht eindeutig feststellen.
Auch der Zeitpunkt der Entstehung der Burg ist nicht bekannt.
1762 vererbte Carolina Candida Theresia aus der Familie der Hundt von Saulheim ihren Besitz zu Lörzweiler ihrem Neffen Philipp Adolf Freiherr von Hettersdorf. Von
1772 bis 1777 diente der Speisesaal des Schlosses der Gemeinde für Gottesdienste, da die Pfarrkirche baufällig war. Der in kurmainzischen Diensten stehenden und vornehmlich in Mainz lebenden Familie von Hettersdorf diente Schloss Lörzweiler nur gelegentlich als Aufenthaltsort.
1798 veräußerte Philipp Adolf von Hettersdorf seinen Besitz zu Lörzweiler an den Mainzer Kaufmann Josef Kopps (gest. 1823). Unter dessen Töchtern wurde der Schlossbezirk in Parzellen eingeteilt und teilweise verkauft.
Die Gemeinde Lörzweiler konnte
1850 einen Teil des Schlossparks erwerben, um das Gelände als Friedhof zu nutzen. Im
19. Jahrhundert wurde das Herrenhaus teilweise abgebrochen und die Reste einer neuen Nutzung als Scheune zugeführt.
1907 gingen die Reste des Schlossareals mit einigen Gebäuden an die Gemeinde über.
Das Haus Schloss-Straße 30 dient als Rathaus.