Die 1294/1295 erstmals erwähnte Burg Liebenstein – die jüngere der beiden „Feindlichen Brüder“ – wurde wohl zwischen 1284 und 1290 – möglicherweise zunächst als Vorwerk zu Sterrenberg – auf in Händen der Bolander befindlichem Reichsgut von Albrecht von Lewenstein erbaut. Sie diente zur Sicherung des Erbes seiner Gattin Luckarda von Bolanden gegen deren Onkel Werner von Bolanden, der im Besitz eines Pfandanteils der Sterrenberg war.

Als ältester Teil der Anlage ist wohl Ende des 13. Jahrhunderts auf dem zentralen Felsen ein rechteckiger Bergfried (9,20 m x 10,30 m) errichtet worden, von dem aber nur noch eine Ecke steht. Er war von einer engen, ebenfalls nur noch im Unterbau erhaltenen Mauer umgeben. Der Felsklotz ist am Fuß zusätzlich von einer polygonalen Ringmauer umfasst, welche die Osthälfte des Felsens eng umschließt, während im Westen und Norden, zur Rheinseite, ein Hof freigelassen wurde. An diese Mauer lehnten sich im Hofbereich verschiedene Gebäude an, die durchweg als Wohnhäuser der verschiedenen Ganerben anzusehen sind.