Die auf dem das Bachtal überragenden Felsen gelegene Burganlage setzt sich aus einer polygonalen Oberburg und einer sich östlich anschließenden Niederburg zusammen. Es ist unklar und unwahrscheinlich, ob sich überhaupt Mauerreste aus der Gründungsphase der Burg im frühen 12. Jahrhundert erhalten haben. Insgesamt ist die Baugeschichte wenig erforscht. Reste von Kernmauerwerk im Fischgrätverband auf dem höchsten Punkt der Oberburg stammen vermutlich von einem Bergfried und könnten in die hochmittelalterliche Zeit datieren. Die Oberburg ist durch eine umlaufende polygonale, teilweise ebenfalls im Fischgrätverband errichtete Ringmauer unklarer Zeitstellung sowie durch einen Zwinger befestigt. Bauliches Hauptmerkmal der gesamten Anlage ist der imposante Wohnturm in der Mitte der Oberburg, der in der Zeit nach der Eroberung von Dill durch den Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg wohl in der zweiten Hälfte des 14., vielleicht auch erst Anfang des frühen 15. Jahrhunderts entstand. Wie die noch stehenden Reste zeigen, hatte er äußerlich eine einfache, Kastenform (18 x 12 Meter) und wies ursprünglich wohl vier Geschosse auf, wobei das oberste Geschoss offenbar als Wehretage ausgeführt war. Das Kellergewölbe bestand aus zwei längs nebeneinander gesetzten Halbkreistonnen, von deren drei Mittelpfeilern nur der westliche erhalten blieb. Neben den Funden spätgotischer Halbzylinderkacheln, die auf qualitätvolle Kachelöfen hinweisen, haben sich von der Innenausstattung die im Mauerwerk gut sichtbaren Balkennischen für die Holzvertäfelung einiger Räume erhalten, was in dieser Deutlichkeit ein besonderer Befund ist.
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